Augenlaserarten und -verfahren

02.09.2022
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Was versteht man unter dem Begriff Augenlaser?

Unter die Bezeichnung Augenlaser-Operation fallen jegliche ophthalmologische, operative Eingriffe, welche mit Hilfe eines Lasers durchgeführt werden. Es gibt dabei verschiedenste Verfahren und Methoden – diese werden stets weiterentwickelt, verbessert und noch optimaler gestaltet, sodass sich über die Jahre einige Methoden etablieren konnten, auf welche hier näher eingegangen werden soll. Meistens werden Augenlaserverfahren zur refraktiven Therapie am Auge genutzt, das heisst um eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Unter Umständen finden sie aber auch Verwendung zur Behandlung von anderen Augenerkrankungen wie zum Beispiel der diabetischen Retinopathie.

Welche verschiedenen Augenlaserarten und -verfahren gibt es?

Die Vielzahl an verschiedenen Möglichkeiten und spezifischen Augenlaserarten und -verfahren lassen sich in zwei grosse Gruppen einteilen, in die sogenannte „tiefe und oberflächliche Verfahren“. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen besteht hauptsächlich aus dem Vorgehen und der angepeilten Gewebeschicht.

Tiefe Verfahren:

  • Femto-LASIK: Diese Methode beruht auf der Verwendung eines Femtosekundenlaser-Mikrokeratom und der sogenannten Doppel-Laser-Strategie. Zuerst wird mit dem besagten Femtosekundenlaser ein sogenannter „Flap“ – eine dünne Hornhautkuppe – erzeugt, welche anschliessend vorsichtig angehoben wird. Danach kommt der zweite Laser, ein Excimer-Laser, zum Zug, um die eigentliche Korrektur im Innern der Hornhaut vorzunehmen. Nachdem dies geschehen ist, kann der Flap wieder einfach zurückgeklappt werden.

  • LASIK mit Keratom: Im Gegensatz zum Femtosekundenlaser-Mikrokeratom kommt in diesem Verfahren ein herkömmliches Keratom (Messerchen) zum Einsatz, um die Hornhaut zu eröffnen und die entsprechende Hornhautkuppe zu erzeugen. Auch diese wird anschliessend hochgeklappt und ein Laser übernimmt die Korrektur.

Oberflächliche Verfahren:

  • Epi-LASIK: Der Name steht für „Epitheliale LASIK“, was in diesem Fall bezeichnend für die Methode ist. Es wird dabei nur die oberste, oberflächliche Zellschicht – das Epithel – vom Rest der Hornhaut gelöst und die eigentliche Laserbehandlung erfolgt am Hornhaut-Stroma. Diese stellt die dicke mittlere Hornhautschicht dar.

  • LASEK: Die Besonderheit der LASEK im Gegenteil zu den anderen LASIK-Verfahren besteht darin, dass in diesem Fall keine Hornhautkuppe geschnitten wird – deswegen wird diese Methode auch als besonders sanft beschrieben. Anstatt einen Flap zu schneiden, wird die oberste Zellschicht hier lediglich mit einem Reagenz (zum Beispiel Ethanol) gelöst und beiseite geschoben, sodass der Laser die Korrektur vornehmen kann. Gerade bei Personen mit sehr starker Kurzsichtigkeit oder einer nur geringen Hornhautdicke findet diese Methode regelmässig Anwendung.

  • PRK: Die photorefraktive Keratektomie soll hier lediglich der Vollständigkeit halber erwähnt werden – in der Praxis findet sie heute als eigentlicher Vorgänger des LASEK-Verfahrens und aufgrund der Komplikationsrate kaum noch Anwendung und wird zunehmend durch moderne, weiterentwickelte Verfahren ersetzt.

  • TransPRK (Transepithiale Photorefraktive Keratektomie): Es handelt es sich hierbei um eine Weiterentwicklung der beiden Oberflächen-Laserverfahren LASEK und PRK. Das Epithel – also die regenerierbare Oberfläche des Auges – wird dabei mit dem einem speziellen Lasersystem abgetragen. Das Auge kommt dabei nicht mit dem Instrument in Berührung und das Epithel wird mit der neuen Technik gleichmässiger und präziser bearbeitet. Daraus resultiert eine deutlich glattere Hornhautoberfläche, eine kürzere Heilungsdauer und somit eine bessere Sehleistung bereits ab dem ersten Tag.

Chancen und Risiken

Nebst der allgemein gültigen Vorsichtsmassnahmen in Bezug auf die Wahl der Klinik (Professionalität und Integrität) und des Operateurs und der Wahl der richtigen Augenlaserart, sollten auch individuelle Risikofaktoren in die Erwägung einer Augenlaser-Operation mit einbezogen werden. Zu den grössten Risikofaktoren, die Sie mit Ihrem Augenarzt Aarau diskutieren sollten, gehören:

  • Eine dünne oder vorgeschädigte Hornhaut (beispielsweise durch Kontaktlinsen verursacht)

  • Besonders ausgeprägte Fehlsichtigkeit (vor allem starke Myopie (Kurzsichtigkeit) und ein starker Astigmatismus (Hornhautverkrümmung))

  • Trockene Augen (gegebenenfalls im Rahmen eines Sicca-Syndroms)

  • Krankengeschichte mit vorausgehenden Eingriffen am Auge beziehungsweise Komplikationen

  • Hohes Alter

All diese Faktoren sollten mit einbezogen und evaluiert werden, um einerseits die Erfolgschancen zu erhöhen und andererseits möglichen Komplikationen entgegenzuwirken. Diese Komplikationen können sowohl beim Eingriff selbst entstehen, oder aber auch erst danach den anschliessenden Heilungsprozess ungünstig beeinflussen. Auch deswegen ist eine gute Nachversorgung sehr wichtig.

Die meisten Patienten klagen nach dem Eingriff als Nebenwirkung über trockene Augen – was unter Umständen kurzfristig sogar zu einer gewissen Einschränkung der Sehschärfe führen kann. Es handelt sich dabei jedoch um einen Teil des natürlichen Heilungsprozesses und die Beschwerden bessern sich in der Regel innert weniger Tagen bis Wochen. Um dieser Trockenheit vorzubeugen, empfiehlt es sich postoperativ feuchtigkeitsspendende Augentropfen zu verwenden. In den ersten Tagen nach der Operation kann ausserdem die Verwendung von kortison- und antibiotikahaltigen Augentropfen angezeigt sein, um möglichen Infektionen und Wundheilungsstörungen prophylaktisch vorzubeugen.

Bei weiteren Fragen zu den einzelnen Augenlaserarten und -verfahren, bezüglich der Kosten oder aber der konkreten Notwendigkeit eines solchen Eingriffs in Ihrem Fall, helfen Ihnen die Spezialisten des Augenärzte Zentrum Aarau gerne weiter. Gerne bieten wir Ihnen ausserdem jederzeit die entsprechenden und unkomplizierten Untersuchungen, sowie eine fachkompetente Beratung und Begleitung auf Ihrem weiteren Weg an.