Entzündung der Tränensäcke

02.09.2022
  1. Start
  2. Entzündung der Tränensäcke

Was bezeichnet man als Tränensack?

Der Tränensack (Saccus lacrimalis) ist Bestandteil des Tränenapparates und dient dabei sowohl der Zwischenlagerung der Tränenflüssigkeit als auch dem anschliessenden Abfluss. Zu den weiteren Strukturen des Tränenapparates gehören die Tränendrüsen, die Tränenpünktchen, Tränenkanälchen und der Tränennasengang. Die Tränenflüssigkeit, welche in den Tränendrüsen (Glandula lacrimalis) produziert wird, passiert die aufgezählten Strukturen in dieser Reihenfolge und fliesst schlussendlich via Tränennasengang (Ductus nasolacrimalis) aus dem Bereich der Augen ab. Das Zusammenspiel aus konstantem Zu- und Abfluss ist im Normalfall präzise aufeinander abgestimmt. Ist dieses Gleichgewicht gestört kann es zu entsprechenden Symptomen kommen. Eine Entzündung der Tränensäcke kann dabei erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden des Auges haben. Im Folgenden soll deswegen etwas genauer auf diese Problematik eingegangen werden.

Ursachen und Symptome

Grundsätzlich wird bei einer Entzündung der Tränensäcke (oder nur eines Tränensacks) immer zwischen einer akuten und einer chronischen Entzündung unterschieden. Die akute Tränensackentzündung (Dacryocystitis) wird oft durch aufsteigende Infektionen der Nasenhaupthöhle verursacht. Diese führt zu einer Blockade des Tränennasengangs, wodurch der Abfluss der Tränenflüssigkeit eingeschränkt oder gar verunmöglicht wird. Diese Blockade wiederum bildet in Folge des Rückstaus den idealen Nährboden für Bakterien oder Pilze, welche zu einer Infektion des umliegenden Gewebes führen. Von aussen sind oft Schwellungen, Rötungen und Druckschmerz im inneren Augenwinkel, sowie eine verstärkte Tränenabsonderung zu beobachten.

Die chronische Variante hingegen bildet sich oft aufgrund eines Verschlusses der Tränenwege – diese Blockade führt dazu, dass die Tränenflüssigkeit nicht richtig abfliessen kann und kann selbst durch verschiedene Faktoren (Entzündungen, angeborene Variation, Tumoren, etc.) verursacht sein. Es kommt zum Tränenfliessen (Epiphora) oder sonstigen Absonderungen aus dem Augenwinkel.

Therapie

Vorerst wird meist versucht das akut infizierte Gewebe mittels einer Sondierung und Spülung zu reinigen. Ausserdem kommen oft antibiotische Salben und Augentropfen zur Anwendung, um einer bakteriellen Ursache entgegenzuwirken. In seltenen Fällen (mit starker Ausprägung) kann die Anwendung der Antibiotikatherapie auch systemisch – das heisst meist mittels oraler Einnahme von Antibiotika – erfolgen. Bleiben diese Massnahmen ohne oder mit nur ungenügendem Erfolg kann eine Dacryocystorhinostomie, ein operativer Eingriff, vorgenommen werden. Dieser erfolgt entweder von aussen oder vom Innern der Nase aus – wobei der Tränensack dabei endoskopisch eröffnet werden kann.

Eine chronische Entzündung der Tränensäcke wird in der Regel vor allem konservativ behandelt: Xylometazolin unterstützt die Abschwellung der Tränenwege und Antibiotika können je nach Bedarf eine bakterielle Entzündung wieder unter Kontrolle bringen. Bei einer Verstopfung der Tränengänge kann eine Tränenwegspülung helfen. Des Weiteren kann durch Massagen der Region um die Augen der Tränenabfluss stimuliert werden.

Für weitere Informationen zu diesem oder anderen augenärztlichen Themen, sowie Vor– und Nachsorgeuntersuchungen, stehen Ihnen unsere Fachärzte der Augenärzte Zentrum Aarau gerne jederzeit zur Verfügung.