Trockene Augen (Sicca-Syndrom)

Was ist das Sicca-Syndrom?

Unter dem Begriff «Sicca-Syndrom» versteht man einen Komplex aus Symptomen – insbesondere ausgeprägte Mund- (Xerostomie) und Augentrockenheit (Xerophthalmie). Meist tritt das Sicca-Syndrom im Rahmen des Sjörgen-Syndroms auf. Das Kernproblem der Erkrankung liegt bei einer generalisierten Drüsenatrophie – das heisst einem Untergang des Drüsengewebes. Diese Drüsen (Speichel- oder Tränendrüsen, etc.) können dadurch ihrer Befeuchtungs-Funktion nicht mehr ausreichend nachkommen und es kommt zu den charakteristischen Symptomen der Mund- oder Augentrockenheit. Ausgelöst wird diese Gewebedegeneration wiederum durch eine chronische Autoimmunerkrankung, die in der Folge zu einer Entzündung der Speicheldrüsen – beziehungsweise der serösen Drüsen des Kopf- und Halsbereiches – führt.

Das Sjörgen-Syndrom setzt sich per Definition aus drei Komponenten zusammen:

Entsprechend sind Menschen, welche unter sehr trockenen Augen im Rahmen eines Sicca-Syndroms leiden – oft auch von besagten anderen Symptomen betroffen. Bei Verdacht auf Sicca- bzw. Sjörgen-Syndrom sollte deswegen eine möglichst umfassende Abklärung erfolgen.

Im Weiteren soll hier aber insbesondere auf die Problematik der trockenen Augen etwas genauer eingegangen werden: Trockene Augen (Keratokonjunktivitis sicca) zeichnen sich durch eine unzureichende Benetzung der Hornhaut (Cornea) und Bindehaut (Konjunktivitis) aus. Das führt in der Folge dazu, dass sich die Horn- und Bindehaut aufgrund der ausgeprägten Trockenheit entzünden, was zu sehr unangenehmen Nebenerscheinungen (wie Schmerzen, Brennen, gerötete Augen, Sehschwäche, etc.) führt. Normalerweise wird die Befeuchtung der Augen durch die Tränenflüssigkeit bewerkstelligt, welche in den Tränendrüsen produziert wird. Ist diese Produktion gestört, wird die ganze Problem-Kaskade ins Rollen gebracht.

Diagnose und Therapie

Mittels ophthalmologischer Abklärung kann die Ursache von trockenen Augen oft auf wenige mögliche Faktoren reduziert werden. Dadurch kann eine gezieltere und adäquatere Behandlung erfolgen. Das Standardverfahren ist hierbei die Spaltlampenuntersuchung, bei welchem der Augenarzt die feinen Strukturen des vorderen Augenbereichs durch ein Mikroskop detailliert untersuchen und betrachten kann. Bei konkretem Verdacht auf eine Einschränkung der Tränendrüsenfunktion – zum Beispiel bei einem Sicca-Syndrom – können weitere Tests wie der Schirmer-Test oder eine Bengalrosa-Probe hinzugezogen werden. Beim Schirmer-Test wird die Menge der Tränenflüssigkeit evaluiert indem ein Papierstreifen am Auge befestigt wird. Anschliessend wird eine bestimmte Zeit gewartet, während sich die Flüssigkeit dem Papier entlang ausbreitet. Zum Schluss kann die Laufstrecke der Flüssigkeit (und somit die Menge) abgelesen werden. Anhand des dadurch ermittelten Wertes lässt sich eine qualitative Aussage über die Menge der Tränenflüssigkeit machen.

Was sind andere Ursachen für trockene Augen?

Neben der chronischen Autoimmunerkrankung des Sicca-Syndroms gibt es noch zahlreiche weiter Auslöser und Ursachen für trockene Augen:

Trockene Augen können verschiedene Ursachen haben – sollten Sie jedoch den Verdacht haben, dass es sich bei Ihnen um einen speziell ausgeprägten Fall handelt (insbesondere falls in Kombination mit Mundtrockenheit), sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt darüber. Die Spezialisten der Augenärzte Zentrum Aarau sind für Sie und Ihre Fragen jederzeit gerne da und helfen Ihnen weiter.